Seit mehreren Wochen geistern Nachrichten über PEGIDA in der Presse und in sozialen Netzwerken umher. Auch in Thüringen mobilisiert SÜGIDA als Ableger dieser Bewegung. Als Gewerkschaftsjugend finden wir es gut, wenn Menschen gegen Sozialabbau, zu niedrige Löhne oder die politischen Verhältnisse auf die Straße gehen. Wer aber gegen Menschen wegen ihrer Herkunft oder ihres Glaubens demonstriert, hat kein Verständnis verdient! Deswegen hier eine Stellungnahme.
Es war ein langer Weg und jetzt ist er endlich da: seit dem 1.1.2015 gilt für alle Beschäftigten in Deutschland ein einheit licher, gesetzlicher und flächendeckender Mindestlohn. Damit ist es gesetzlich verboten, Löhne unter 8,50 € pro Stunde zu zahlen. Diesen Anspruch haben alle Studierende die nicht gerade ihr Pflichtpratikum absolvieren. Bundesweit wurde dazu am 12.01. vom DGB an Bahnhöfen und in Innenstädten informiert, auch wir waren unter anderem in Jena dabei.
Aufruf des 1. Mai Jugendbündnis
Unser Arbeits- und Privatleben ist von einer neuen Qualität der Vereinzelung und Verunsicherung geprägt. Die Wirtschaft boomt, doch wir spüren täglich, dass dieser Erfolg zu unseren Lasten und Ungunsten erzielt wurde:
Prekarisierung, befristete Arbeitsverträge und Lohndumping. Es werden immer mehr einseitige „Flexibilität“, ständige Erreichbarkeit und Spezialisierung gefordert. Wer an Stress und Konkurrenz scheitert oder sich „falsch“ und „nicht zukunftsorientiert“ spezialisiert, ist dann angeblich auch noch selbst daran schuld. AfD, NPD und Konsorten greifen diese gesellschaftliche Tendenz der "Selbstverantwortung" auf und setzen ihr die Solidarität der Deutschen: die Volksgemeinschaft entgegen. Damit wird die Ausbeutung der Lohnabhängigen als Zusammenarbeit von Arbeiter*innen und Kapitalist*innen verkauft. Alle, die diesem Bild eines produktiven Gesellschaftsmitglieds nicht entsprechen, werden daher als sogenannte Volksfeinde stigmatisiert. Davon profitieren auf lange Sicht aber nicht einmal die deutschen Lohnabhängigen, sondern bloß ihre Bosse, durch die sie weiterhin ausgebeutet werden.
Wir Jugendverbände stehen in der Tradition der internationalen Arbeiter*innenbewegung und begehen mit dem 1.Mai unseren zentralen Kampftag, an dem wir unsere Forderungen und Visionen für eine offene und solidarische Gesellschaft lautstark und sichtbar kundtun. Unsere Antwort auf den völkischen Wahnsinn ist und bleibt Gleichheit und Solidarität. Wir setzen uns auch weiterhin für die Ausgebeuteten, die Lohnabhängigen, kurz: die Schwächsten der Gesellschaft ein. Nur wer sich mit diesen Zielen solidarisch zeigt, kann der geballten Macht von Kapital und Reaktion hoffnungsvoll entgegentreten.
Wir geben uns Kraft in den Verhandlungen und im Kampf. Für ein gutes Leben, für alle! Heraus zum 1. Mai! – Um 10 Uhr an der Thüringer Staatskanzlei startet die DGB Demo mit dem Jugendblock! Ab 11:30 findet ihr dann die Jugendlounge am Anger. Und wer sich den Nazis entgegenstellen will, kann bei den Kundgebungen des „Nazis Mattsetzen“-Bündnis vorbeischauen.
- DGB Jugend Erfurt - DGB Jugend Thüringen - IG Metall Jugend Erfurt - Falken Erfurt - Landesjugendwerk der AWO - Jusos Thüringen - Jusos Erfurt - Linksjugend´Solid SDS Erfurt - RedRoxx -
Aktionen zum 1. Mai 2018 in Erfurt:
09:00 Uhr | Kundgebung - Nazis mattsetzen | Stauffenbergallee 60 |
09:00 Uhr | Kundgebung - Nazis mattsetzen | Bahnhof Südseite (Schillerstraße, Sammelpunkt Nazidemonstration) |
10:00 Uhr | Demonstration des DGB mit Jugendblock | Staatskanzlei - Anger |
11:00 Uhr | Demonstration - Nazis mattsetzen | Im Anschluss an der DGB Demo: Anger - Bahnhof - ........ |
11:30 Uhr | Jungendlounge + Infopoint | Anger |
Infos an dem Tag erhaltet Ihr auf Twitter https://twitter.com/plaetzef?lang=de , Radio F.R.E.I 96,2 und auf der Jugendlounge.
Azubis und Studierende diskutieren gemeinsam und mit Politiker_innen
Am Mittwoch, den 9. Juli, hat die DGB-Jugend Thüringen zusammen mit der Konferenz der Thüringer Studierendenschaften mehr als 30 Gäste in der Fachhochschule in Erfurt zur „Langen Nacht der Beteiligung“ begrüßt. Im Vorfeld der Landtagswahlen im September haben die jungen Menschen in Workshops ihre Wünsche an eine zukünftige Landesregierung diskutiert. Diana Lehmann (SPD), Hans-Arno Simon (CDU), Madeleine Henfling (Bds. 90/ DIE GRÜNEN) und Steffen Dittes (DIE LINKE) stellten sich anschließend in einer Diskussionsrunde den Forderungen und Fragen der jungen Teilnehmenden.
Auch in diesem Jahr findet wieder im Vorfeld des Kampf- und Feiertages am 1. Mai werden verschiedene Filme in der Filmreihe des DGB „Arbeitswelt im Film“ in Erfurt gezeigt. In Deutschland und in Europa stehen Arbeitsbedingungen von Beschäftigten immer wieder unter Druck, wenn es um die Verlagerung von Arbeitsplätzen geht, um die Verdichtung der Arbeit oder um den Versuch, Löhne und Gehälter abzusenken. Genau diese Themen werden in der Filmreihe thematisiert.
Gedenkkultur: Ohne Erinnerung an die Geschichte gibt es keine Gegenwart. Von Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB