DGB Jugend: Preissteigerungen des Semestertickets überzogen
Die DGB Jugend Thüringen solidarisiert sich mit der Kritik der Konferenz Thüringer Studierendenschaften an den prozentual überzogenen Preissteigerungen des Semestertickets von bis zu 72 Prozent. Eine solch unverhältnismäßige Erhöhung der Preise ist ein fatales gesellschaftliches Signal an alle jungen Menschen während einer beruflichen Ausbildung, so Elisabeth Fast, Jugendbildungsreferentin der DGB Jugend Thüringen. „Mobilität muss vor allem für junge Menschen bezahlbar sein.“
Oftmals müssten Studierende zwischen Familie, Hochschule und Job pendeln, was für viele ohne das Semesterticket gar nicht machbar sei. Gute Ausbildungsbedingungen für Studierende ebenso wie für Auszubildende seien eine wichtige Investition in die Zukunft. Die DGB Jugend Thüringen fordert seit langem das sogenannte Azubi-Ticket. Ohne das Azubi-Ticket wenden viele Auszubildende einen großen Teil ihrer Ausbildungsvergütung für Fahrten zwischen Ausbildungsbetrieb, Schule und Wohnung auf.
„Es ist nicht tragbar, dass junge Menschen für Mobilität viel Geld aufwenden müssen, das dann zum Leben fehlt. Der ÖPNV muss deshalb zumindest für alle jungen Menschen, die sich in der Phase der schulischen und beruflichen Ausbildung befinden, kostenlos sein.“
Re:Claim The Union – Junge Frauen* in Gewerkschaften
Eine Konferenz der DGB Jugend Hessen-Thüringen
Am 10.März 2018 11-17 Uhr
Im DGB Jugendclub U68/Frankfurt a.M.
Frauen* haben in der Arbeitswelt mit vielen Verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen: Das fängt bei ungleicher Bezahlung für Frauen* und Männer* an, geht weiter mit der Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit (die auch heute noch sehr oft von Frauen erledigt wird) und hört noch lange nicht auf mit strukturellen und direkten Diskriminierungserfahrunge
Dennoch sind nur ein Drittel aller Mitglieder in DGB-Gewerkschaften Frauen*. Die Gewerkschaften scheinen also nicht der Ort zu sein, an dem Frauen* ihre Kämpfe ausfechten. Diese Tatsache ist für uns der Grund, im Rahmen einer Konferenz sowohl gesellschafts- als auch selbstkritisch zu diskutieren, woran das liegt und wie wir einen Veränderungsprozess anstoßen können. Unsere tollkühne Behauptung lautet nämlich: Gewerkschaften können, ja müssen sogar sehr wohl ein Ort weiblichen* politischen Engagements sein! Re:Claim The Union ist deshalb der Titel unserer Konferenz: Holen wir uns die Gewerkschaft (zurück)!
Warum zurück? Weil Gewerkschaften sehr wohl in der Vergangenheit eine wichtige Rolle in der politischen Aktivität von Frauen* waren und es auch heute teilweise sind. In einem Eingangsreferat wollen wir uns die Geschichte von weiblichen Arbeitskämpfen vergegenwärtigen und selbstkritisch fragen, warum es heute nicht (so gut) funktioniert.
Anschließend an das Eingangsreferat folgt ein Strang mit drei Workshops:
Der erste Workshop beschäftigt sich mit Geschlechterrollen in der (gewerkschaftlichen) Jugendbildungsarbeit: Auch wenn es nicht explizit um Gender geht – welche Rolle spielt das Geschlecht trotzdem? Und wie können wir in unserer eigenen Bildungsarbeit damit umgehen?
Der zweite Workshop nimmt die Gewerkschaften ins Visier und schaut sich an, wie politische Arbeit im gewerkschaftlichen Kontext „geschlechtlich eingefärbt“ sein kann und wie eine gewisse Struktur politischer Arbeit ausschließend gegenüber Frauen* sein kann.
Der dritte Workshop behandelt eine gesellschaftliche Ebene und nimmt die Beziehung von produktiver (Lohnarbeit) und reproduktiver (Sorgearbeit) Tätigkeit ins Visier, die bei Frauen* zusammenlaufen. Was sind gewerkschaftliche Antworten auf das Problem der Ungleichverteilung von Care Work? Und wie müssen Gewerkschaften sein, um nicht eine männlich* dominierte Arbeitswelt zu reproduzieren, sondern für mehr Geschlechtergerechtigkeit sowohl in der Arbeitswelt, aber dadurch nicht zuletzt auch in der Gesellschaft zu kämpfen?
Anschließend werden die Diskussionen aus den Workshops im Plenum zusammengeführt. Die Konferenz endet um ca. 17 Uhr.
Anmeldungen erwünscht an: jugendbuero-suedhessen[at]dgb.de
Nach den Bundestagswahlen - Die AfD als Herausforderung für gewerkschaftliches Handeln
Die Bundestagswahl bescherte der AfD 12,6%. Damit wurde die Partei drittstärkste Kraft im Bundestag und will, wenn es nach Alexander Gauland geht, „Merkel jagen“. Gleichzeitig rumort es in der Partei. Mit dem Austritt von Frauke Petry und einigen anderen PolitikerInnen offenbart sich erneut, dass in der Partei ein zerreißendes Potential existiert, das möglicherweise auf dem Bundesparteitag im Dezember zum Vorschein kommen kann. Doch trotz aller Streitigkeiten und Skandale vertritt die AfD ein Gesellschaftsprogramm, das weniger in der Öffentlichkeit thematisiert wird. ArbeitnehmerInnen spielen hier zunehmend eine Rolle, wenn gleich die Partei von einem neoliberalen Kern geprägt ist. Der Vortrag will die neuesten Entwicklungen vorstellen und diskutieren, welche gewerkschaftlichen Herausforderungen nach den Bundestagswahlen entstanden sind.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gelbe Hand statt.
Was: Nach den Bundestagswahlen - Die AfD als Herausforderung für gewerkschaftliches Handeln
Wann: 29.11.2017 – 18:00 Uhr
Wo: filler. Schillerstraße 44 – 99096 Erfurt
Ausschlussklausel:
Entsprechend §6 Abs.1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, homo- u. transphobe, oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung/Veranstaltung ausgeschlossen.
Stimme erheben - abgeben - einmischen?!
Am 06.September veranstaltet die DGB Landesvertretung Thüringen eine Podiumsdiskussion mit den Thüringer SpitzenkandidatenInnen zur Bundestagswahl. Wir wollen mit den KandidatInnen in das Gespräch kommen und klären, ob sie den Kurswechsel wollen und was passieren muss, damit wir ihn schaffen.
Wann: Mittwoch, 06. September - 18:00 Uhr
Wo: Haus Dacheröden - Bürgersaal - Anger 37 - 99084 Erfurt
Anmeldung: Luisa.Straub[@]dgb.de
Wir fordern
einen grundlegenden Kurswechsel hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit: Wir wollen gute Arbeit, umfassende Bildung, auskömmliche Renten und bezahlbares Wohnen. Wir fordern Steuergerechtigkeit und eine funktionierende Infrastruktur in einem handlungsfähigen Staat, ein soziales und demokratisches Europa mit einer humanitären Flüchtlingspolitik. Das alles sind große Herausforderungen für politische EntscheidungsträgerInnen. Viele Menschen trauen der Politik nicht (mehr) zu, dass sie Lösungen durchsetzen kann. Die repräsentative Demokratie ist in einer Krise. Mehr als zweidrittel der ThüringerInnen sagen „In unserer Demokratie werden die Interessen der Menschen nicht wirksam vertreten.“ (Thüringen Monitor 2016)
Über beide Themen wollen wir reden:
1. Was muss und kann Politik leisten? Wie werden die Interessen der ArbeitnehmerInnen von Parteien vertreten? Kann die Arbeitgeberlobby ihre Interessen eher durchsetzen?
2. Was sagen die Parteien zu den Positionen des DGB für eine solidarische, gerechte und sozial-ökologische Gesellschaft?
Ihre Teilnahme zugesagt haben:
x Manfred Grund | MdB | CDU
x Martina Renner | MdB | Die Linke
x Carsten Schneider | MdB | SPD
x Roberto Kobelt | MdL | Bündnis 90 / Die Grünen
x Thomas L. Kemmerich | Landesvorsitzender FDP
x Bernd Schreiner | Landesvorsitzender Piratenpartei Deutschland
Ablauf:
Block I: Wen repräsentiert die Politik und wessen Interessen setzen sich durch?
Block II: Sandro Witt: Die gewerkschaftlichen Forderungen zur Bundestagswahl.
Block III: Wie stellen sich die Parteien zu den gewerkschaftlichen Forderungen?
Block IV: Diskussion mit dem Publikum
Asschlussklausel
Der DGB behält sich vor, vom Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
DGB Jugend Hessen-Thüringen fordert konsequente Aufklärung der Eskalationsspirale beim G20 Gipfel
Vom 5. bis 8. Juli fanden in Hamburg zahlreiche Proteste gegen den G20-Gipfel statt, daran haben sich auch viele junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Hessen und Thüringen beteiligt. Die DGB-Jugend Hessen-Thüringen war Unterstützerin des Bündnisses „Jugend gegen G20“ und des Aufrufs zur Demonstration „Grenzenlose Solidarität statt G20“.
Der Umgang mit den friedlichen Protesten durch die Einsatzleitung der Polizei und den Hamburger Senat war beispiellos in der Geschichte der Bundesrepublik. Protestcamps wurden trotz gerichtlicher Anordnung verhindert, Demonstrationen aufgelöst, die Pressefreiheit eingeschränkt und DemonstrantInnen wurden kriminalisiert und Gewalt ausgesetzt. Im Vorfeld der Demonstration „Grenzenlose Solidarität statt G20“ wurde zum Beispiel am Samstagmorgen ein Bus mit jungen Menschen grundlos von der Autobahn zur Gefangensammelstelle eskortiert. Die jungen Menschen sollten sich zum Teil ausziehen und allesamt erkennungsdienstlich behandelt werden, einige der Businsassen waren Minderjährige. „Dies ganze ist ohne eine Begründung geschehen, wie uns die Falken berichteten. Die verschärfte Kriminalisierung von legitimen Protesten erleben wir schon seit einigen Jahren, aber was wir rund um den G20-Gipfel erleben mussten, war eine neue Form“, so Fabian Wagner, Vorsitzender der DGB Jugend Hessen-Thüringen.
„Wir fordern von Seiten der Politik und Polizeiführung eine konsequente Aufklärung, hierbei darf es nicht nur um die Randale der angeblichen Gipfelgegner gehen, sondern es muss auch das Augenmerk auf das Agieren der Polizeikräfte und Polizeiführung gerichtet werden“, sagt Fabian Wagner. „Für uns stellt sich die Frage, inwiefern das Vorgehen der Sicherheitskräfte zur Eskalation der Situation in Hamburg geführt hat.“
Im Rahmen der Proteste mussten junge Menschen auch die Erfahrung machen, dass selbst Rettungskräfte teilweise nicht zu verletzten Demonstranten durchgelassen wurden. Pfefferspray und Schlagstöcke wurden gegen Menschen eingesetzt, die zur Hilfe eilten, selbst gekennzeichnete Rettungskräfte mussten mit Pfefferspray rechnen.
„Das Erleben von Gewalt, insbesondere gegen den legitimen und friedlichen Protest, hat bei vielen jungen Menschen Spuren hinterlassen“, führt Fabian Wagner aus. „Wir konnten zum Glück am Samstag erleben, dass viele tausende junge Menschen sich nicht von den medialen Schreckensmeldungen abhalten lassen haben und gegen die Politik der G20 auf die Straße gegangen sind.“ Für die DGB Jugend gehören Proteste und Demonstrationen zu den Grundpfeilern einer lebendigen Demokratie. „Die Aufgabe von Versammlungsbehörden besteht in der Ermöglichung von Protesten und nicht in der Einschränkung von demokratischen Grundrechten.“